Der Malinois als Haushund

 

 

Als Haushund ist der Malinois ganz klar nur für fortgeschrittene Hundehalter zu empfehlen. Dies liegt zum einen an den hohen Ansprüchen, die der Malinois in puncto Aktivität stellt und zum anderen an der sensiblen Handhabe in der Erziehung, in der Härte nur zu einem sehr eingeschränkten Maß erfolgreich, oft sogar schädlich ist.

 

Aufgrund ihres unbändigen Willens zu Arbeit und Bewegung brauchen Malinois sehr viel Auslauf. Als Richtwert gelten etwa zwei Stunden Auslauf gepaart mit spielerischem Umgang. Sollte man diese Anforderungen vernachlässigen, ist es wahrscheinlich, dass der Malinois sich stattdessen an der Inneneinrichtung austoben wird. Die Haltung eines Malinois verlangt als ein hohes Maß an Zeit und Bereitschaft, um sich adäquat und ausreichend mit dem Tier auseinanderzusetzen. Aufgrund des großen Bedarfs an Auslauf ist eine ländliche Wohngegend mit entsprechenden Möglichkeiten vorzuziehen.

 

Bezogen auf eine gute Erziehung ist das richtige Verhältnis an konsequenter Härte und Sensibilität zu wahren. Gewalt gilt als ungeeignet. Zwar zeichnen sich Malinois durch hohe Lernbereitschaft aus, was einer guten Erziehung grundsätzlich entgegenkommt. Allerdings sind dabei die charakterlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Hunden zu berücksichtigen. Denn neben den Eigenschaften, die allen Malinois gemein sind (Wachsamkeit, Lernbereitschaft, Intelligenz und Robustheit), sind die Tiere individuell oftmals sehr unterschiedlich. So können sie im Einzelnen gut sozialisiert gegenüber anderen Hunden und Menschen sein. Sie können aber auch sehr scheu oder gar tendenziell aggressiv sein. Dies steht und fällt insbesondere damit, welche Vorgeschichte ein Hund mitbringt und wie er gehalten wurde. Wer also einen ausgewachsenen Malinois aus zweiter Hand kauft, macht sich besser erst ausreichend mit dem Tier vertraut. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, ein Tier selbst mit der nötigen Hingabe und von Grund auf zu erziehen.