Der Malinois – das Info Portal

Der Malinois wird auch Mechelaar oder von Züchtern und Kennern liebevoll Mali genannt.
Er stammt aus dem Raum Mechelens und ist eine Unterart des Belgischen Schäferhundes.
(FCI- Gruppe, Sektion 1, Standard Nr. 15 )

Es handelt sich um einen klassischen Hütehund,eine sehr alte und ursprüngliche Rasse.

Allerdings wird er erst seit Ende des letzten Jahrunderts rein gezüchtet. Prf. Reul begann 1891 die in Belgien vorkommenden
Schäferhundtypen zusammen zu tragen und empfahl schließlich, die verschiedenen Schläge rein weiterzuzüchten.
Der Malinois ist ein elegant gebauter kraftvoller Hund mittlerer Größe. Im Gesamten ist er
etwas kleiner als zum Beispiel der deutsche Schäferhund, allerdings dementsprechend auch wendiger und reaktionsschneller.

Zudem ist er durch seinen quadratischen Körperbau in der Lage,auffallend lange und ausdauernd zu laufen, es liegt ihm aber auch zu schnellen Sprints
an zu setzen.

Malinois

Bild von Katrin B. auf Pixabay

Vor allem diese Merkmale und Fähigkeiten haben die Rasse zuerst in den
Ursprungsländern Belgien, Niederlande und Frankreich und dann auch bei uns so beliebt
gemacht. Das Fell des Malinois ist in der Regel falbfarben mit einer schwarzen Maske und
einer schwarzen Wolkung.

Ein ausgewachsener Rüde erreiche laut Rassestandard eine
Widerristhöhe zwischen 60 und 66 cm bei einem Gewicht von 25 bis 30 kg, bei Hündinnen
liegt die Widerristhöhe zwischen 56 und 62 cm bei einem Gewicht zwischen 20 und 25 kg.
Die ursprüngliche Zucht als Hüte- und Treibhund bringt den stark ausgeprägten
Beschützerinstinkt sowie äußerst viel Lern- und Arbeitsfreude mit sich, was den Malinois zu
einem ausgezeichneten Diensthund macht. Polizei, Zoll und Gendarmerie setzen ihn bereits
jetzt häufig als Schutz-, Fährten- und Stöberhund ein.

Desweiteren gibt es Zusatzausbildungen z.B. zum Drogenspürhund, Leichen- Brandermittlungs-, und Blutspürsowie
zum Lawinensuchhund. Im Zuge der weltweiten Terrorbekämpfung wird der Malinois mittlerweile sogar zum Antiterrorhund ausgebildet.
Aber auch die Vorzüge des Malinois als Haus- und Familienhund sind nicht zu verachten.
Er gilt als besonders führig, gelehrig und treu und hat ein großes Bedürfnis danach seinem
Halter Freude zu bereiten zudem hat er grundsätzlich ein erwähnenswert umgängliches
Wesen im Bezug auf Kinder.

Er will ein Teil der Familie sein, in der Regel gilt er als
Schatten seines Halters, er überprüft allerdings auch gerne mal die Rangfolge innerhalb der
Familie und hinterfragt grundsätzlich fast alles. Seine ausgeprägten Eigenschaften als
Wächter und sein Beschützerinstinkt machen ihn zu einem guten Wachhund für Haus und
Hof, unerwünschte Besucher erleben hier schnell ihr blaues Wunder!Als reiner Familienhund ganz ohne klare Aufgabe sollte der Malinois allerdings nicht
gehalten werden, denn es ist ganz klar fest zu halten, dass dieser bewegungsfreudige Hund
nicht nur körperlich nach einer hohen Auslastung verlangt.

Der Malinois liebt es ebenso neue
Dinge zu lernen und verlangt beinahe unentwegt nach sinvoller Beschäftigung.
Hundesportarten wie zum Beispiel Vielseitigkeitssport (ehemals Schutzhundesport ), Flyball
oder Agility sowie fast jeder andere Hundesport sind gut geeignet um den Trieben des
Malinois gerecht zu werden. Auch die Fährtenarbeit bereitet ihm große Freude.

Für wenig Sportbegeisterte, nicht allzu aktive Hundehalter ist er deshalb überhaupt nicht geeignet, da er wie gesagt ein unheimlich arbeitseifriger und spielfreudiger Hund ist, der seine Auslastung unbedingt braucht.

Ist dies nicht der Fall, vergeht sich ein Malinois gerne auch mal an Möbelstücken etc. um seinen Trieben gerecht zu werden.
Unterwegs entwickeln viele Malinois im Alter von knapp einem Jahr einen starken Jagd- und Beutetrieb, dieser sollte vom Halter konsequent im Ansatz unterbunden werden.

Der gut ausgeprägte Schutztrieb und eine geringe Reizschwelle dieser Hunde kann bei Begegnungen mit fremden Personen oder anderen Hunden zu starken Reaktionen führen.
Schon Bewegungen zum Gruß bekannter Personen oder ähnliches, können von dem Hund als
Angriff auf den Hundeführer gedeutet werden und eine sehr deutliche , meist unerwünschte Reaktion auslösen.

Malinois sollten daher von Anfang an, wie alle anderen Hunderassen auch, gründlich sozialisiert werden und an viele Dinge des alltäglichen Lebens gewöhnt
werden um spätere diese eifrigen aber doch meist eher unerwünschten Reaktionen zu
vermeiden.

Malinois Hund

Bild von Andy Faeth auf Pixabay

 

Die Gesundheit

Zu den gesundheitlichen Aspekten dieser Rasse ist zu sagen, dass der Malinois im Großen
und Ganzen ein sehr gesunder Hund ist, was natürlich für diese Rasse spricht.
Hüftgelenksdysplasie ist wohl die bekannteste und am besten erforschte Erbkrankheit,
kommt aber aufgrund des Körperbaus bei dieser Rasse im Vergleich zu anderen Rassen so
gut wie gar nicht vor.

Eine Hüftgelenksdysplasie wird bei ca. 10% der Malinois festgestellt,
beim deutschen Schäferhund oder anderen Gebrauchshunderassen liegt der Prozentsatz
deutlich höher, bei ungefähr 50%. Die Hüftgelenksdysplasie ist eine ein- oder beidseitige
Missbildung der Hüftgelenke. Diese Krankheit ist genetisch bedingt, dennoch spielen auch
Ernährungs– und Umweltfaktoren eine Rolle.Um das Auftreten der Hüftgelenksdysplasie zu
vermeiden, tut man gut daran Welpen nicht durch zu viel Bewegung zu überfordern. Weitere
Erbkrankheiten des Malinois sind nicht bekannt.

Wer sich einen Malinois zulegen möchte sollte idealerweise schon über Hundeerfahrung
verfügen, zumindest sollte gewährleistet sein, dass die Bereitschaft besteht sich durch einen
Hundeverein oder einen erfahrenen Hundeführer entsprechende Unterstützung zu sichern.
Selbst erfahrene Hundeführer anderer Rassen sind oft nicht auf das vorbereitet, was sie mit
diesem beherzten und einsatzbereitem Hund erwartet. Die Haltung eines Malinois erfordert
eine sehr konsequente aber liebevolle Erziehung.

Unverständliche Befehlsführung und/oder schwache Trainingsmethoden können dem Hundehalter schnell unerwünschte
Verhaltensweisen seines Hundes einbringen. Die Lernfähigkeit der Malinois zeichnet sich
sowohl im zügigen Erlenen erwünschter als auch unerwünschter Verhaltensweisen aus.